Händel  
 
  Gedichte 05.05.2024 09:42 (UTC)
   
 

Der Narr

Er war nicht unbegabt. Die Geisteskräfte
Genügten für die laufenden Geschäfte.
Nur hat er die Marotte,
Er sei der Papst. Dies sagt er oft und gern
Für jedermann zum Ärgernis und Spotte,
Bis sie zuletzt ins Narrenhaus ihn sperr'n.

Ein guter Freund, der ihn daselbst besuchte,
Fand ihn höchst aufgeregt. Er fluchte:
Zum Kuckuck, das ist doch zu dumm.
Ich soll ein Narr sein und weiß nicht warum.

Ja, sprach der Freund, so sind die Leute.
Man hat an einem Papst genug.
Du bist der zweite.
Das eben kann man nicht vertragen.
Hör zu, ich will dir mal was sagen:
Wer schweigt, ist klug.

Der Narr verstummt, als ob er überlege.
Der gute Freund ging leise seine Wege.

Und schau, nach vierzehn Tagen grade,
Da traf er ihn schon auf der Promenade.

Ei, rief der Freund, wo kommst du her?
Bist du denn jetzt der Papst nicht mehr?

Freund, sprach der Narr und lächelt schlau,
Du scheinst zur Neugier sehr geneigt.
Das, was wir sind, weiß ich genau.
Wir alle haben unsern Sparren,
Doch sagen tun es nur die Narren.
Der Weise schweigt.


Es ist alles eitel

Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:

Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist morgen Asch und Bein
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.
Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten!

Andreas Gryphius

Teufelswurst

Das Pfäfflein saß beim Frühstückschmaus.
Er schaut und zieht die Stirne kraus.
»Wer«, fragt er, »hat die Wurst gebracht?«
Die Köchin sprach: »Es war die Liese,
Die Alte von der Gänsewiese.«
»Drum«, rief er, »sah ich in letzter Nacht,
Wie durch die Luft in feurigem Bogen
Der Böse in ihren Schlot geflogen.
Verdammte Hex,
Ich riech', ich schmeck's,
Der Teufel hat die Wurst gemacht.
Spitz, da geh her!« - Der Hund, nicht faul,
Verzehrt die Wurst und leckt das Maul.
Er nimmt das Gute, ohne zu fragen,
Ob's Beelzebub unter dem Schwanz getragen  
                 


Die Trud

 

Wahrlich, sagte meine Tante,
Die fast alle Geister kannte,
Keine Täuschung ist die Trud.
Weißt du nicht, daß böse Seelen
Nächtlich aus dem Leibe rücken,
Um den Menschen zu bedrücken
Und zu treten und zu quälen,
Wenn er auf dem Rücken ruht?
Lautlos durch verschloss'ne Türen
Immer näher siehst du's kommen,
Zauberhaft und wunderlich.
Und dir graust es vor dem Dinge,
Und du kannst dich doch nicht rühren,
Und du fühlst dich so beklommen,
Möchtest rufen, wenn's nur ginge,
Und auf einmal hat es dich.
Doch wer klug, weiß sich zu schützen:
Abends beim Zurruhegehn
Brauchst du bloß darauf zu sehn,
Daß die Schuhe mit den Spitzen
Abgewandt vom Bette stehn.
Außerdem hab ich gehört:
Leichtes Herz und leichter Magen
Wie in andern Lebenslagen
Sind auch hier empfehlenswert.


Ballade in g-Moll

Nach einer wilden, wüstdurchzechten Nacht,
Schon ränderte das erste Rot die Wolken,
Stahl ich mich aus dem Saale, die Genossen
Im Streite, lachend, lallend, unterm Tische,
Im weinerlichen Elend, schwer betrunken
Zurück in ihrem Durcheinander lassend.
Doch eh’ ich ging, bat einen meiner Runde
Ich mitzugehn, um frische
Luft zu schöpfen.
Im Nebenzimmer, das wir nun durchschritten,
Stand ein Klavier, und wie dort hingezogen,
Setzt’ an die Tasten sich mein junger Freund
Und spielte die
Ballade g-Moll Chopins.
Und wie vom
Geist des Weines nur befeuert,
Begeistert nur zu höherem Seelenflug,
Erwuchs zu mächtigem Wesen jenes Stück.
Nie hatt’ ich herrlicher sie spielen hören.
Ich unterdessen schlich zum
Fenster hin
Und schlug die Flügel auf, so weit ich konnte.
Der Sommermorgen friedet keusch vor mir,
Das Gras, die
Blumen schlafen noch im Tau,
Kein Lüftchen regte sich, kein
Vogel zwitschert.
Doch da, in dieser leidenlosen Ruhe,
Entdeckt’ an einem schmächtigen Ahornstamm
Ein blasses
Mädchen ich. Die rechte Schläfe
Lehnt an den Baum; und aus den großen Augen
Tropft Trän’ auf
Träne langsam auf die Hände,
Die schwach das Taschentüchlein drehn und zupfen
Und zitternd auseinanderzerren...

Detlef von Liliencron

Der schwarze Tod

Erzittre Welt, ich bin die Pest,
Ich komm' in alle Lande
Und richte mir ein großes Fest,
Mein
Blick ist Fieber, feuerfest
Und schwarz ist mein Gewande.

Ich komme von Ägyptenland
In roten Nebelschleiern,
Am Nilusstrand im gelben Sand
Entsog ich
Gift dem Wüstenbrand
Und
Gift aus Dracheneiern.

Tal ein und aus, bergauf und ab,
Ich mäh' zur öden Heide
Die Welt mit meinem Wanderstab,
Ich setz' vor jedes
Haus ein Grab
Und eine Trauerweide.

Ich bin der große Völkertod,
Ich bin das große Sterben.
Es geht vor mir die Wassernot,
Ich bringe mit das teure Brot,
Den
Krieg tu' ich beerben.

Es hilft euch nichts, wie weit ihr floh't,
Ich bin ein schneller Schreiter,
Ich bin der schnelle schwarze Tod,
Ich überhol' das schnellste Boot
Und auch den schnellsten Reiter.

Dem
Kaufmann trägt man mich ins Haus
Zugleich mit seiner Ware;
Er freut sich hoch, er lacht beim Schmaus,
Ich steig' aus seinem
Schatz heraus
Und streck' ihn auf die Bahre.

Mir ist auf hohem Felsvorsprung
Kein Schloß zu hoch, ich komme;
Mir ist kein junges
Blut zu jung,
Kein
Leib ist mir gesund genung,
Mir ist kein
Herz zu fromme.

Wem ich nur schau' ins Aug' hinein,
Der mag kein
Licht mehr sehen;
Wem ich gesegnet
Brot und Wein,
Den hungert nur nach Staub allein,
Den durstet's, heimzugehen.

Im

Osten starb der große Chan,
Auf Indiens Zimmetinseln
Starb Negerfürst und Muselmann,
Man hört auch Nachts in Ispahan
Beim Aas die Hunde winseln.

Byzanz war eine schöne Stadt,
Und blühend lag Venedig;
Nun liegt das Volk wie welkes Blatt,
Und wer das Laub zu sammeln hat,
Wird auch der Mühe ledig.

An Nordlands letztem Felsenriff
In einen kleinen Hafen
Warf ich ein ausgestorbnes Schiff,
Und alles, was mein Hauch ergriff,
Das mußte schlafen, schlafen.

Sie liegen in der Stadt umher:
Ob Tag' und Monde schwinden,
Es zählt kein Mensch die Stunden mehr –
Nach Jahren wird man öd' und leer
Die Stadt der Toten finden.

Herrmann von Lingg
(Aus der Sammlung
11. Weltleben

Das verschleierte Bild zu Sais
Ein Jüngling, den des Wissens heißer Durst
Nach Sais in Ägypten trieb, der Priester
Geheime Weisheit zu erlernen, hatte
Schon manchen Grad mit schnellem Geist durcheilt;
Stets riss ihn seine Forschbegierde weiter,
Und kaum besänftigte der Hierophant*
Den ungeduldig Strebenden. „Was hab ich,
Wenn ich nicht a l l e s habe“, sprach der Jüngling,
„Gibt’s etwa hier ein Weniger und Mehr?

Ist deine Wahrheit wie der Sinne Glück
Nur eine Summe, die man größer, kleiner
Besitzen kann und immer doch besitzt?
Ist sie nicht eine einzge, ungeteilte?
Nimm einen Ton aus einer Harmonie,
Nimm eine Farbe aus dem Regenbogen,
Und alles was dir bleibt ist nichts, solang
Das schöne All der Töne fehlt und Farben.“

Indem sie einst so sprachen, standen sie
In einer einsamen Rotonde still,
Wo ein verschleiert Bild von Riesengröße
Dem Jüngling in die Augen fi el. Verwundert
Blickt er den Führer an und spricht: „Was ist´s,
Das hinter diesem Schleier sich verbirgt?“–
„Die Wahrheit“, ist die Antwort.– „Wie?“ ruft jener,
„Nach Wahrheit streb ich ja allein, und diese
Gerade ist es, die man verhüllt?“–

„Das mache mit der Gottheit aus“, versetzt
Der Hierophant. „Kein Sterblicher“, sagt sie,
„Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.
Und wer mit ungeweihter schuldger Hand
Den heiligen, verbotnen früher hebt,
Der“, spricht die Gottheit“ – Nun?–„Der sieht die Wahrheit.“
„Ein seltsamer Orakelspruch! Du selbst,
Du hättest also niemals ihn gehoben?“

„Ich? Wahrlich nicht! Und war auch nie dazu versucht.“–
„Das fass ich nicht. Wenn von der Wahrheit
Nur diese dünne Scheidewand mich trennte“ –
„Und ein Gesetz“, fällt ihm sein Führer ein.
„Gewichtiger, mein Sohn, als du es meinst
Ist dieser dünne Flor – Für deine Hand
Zwar leicht, doch zentnerschwer für dein Gewissen.“

Der Jüngling ging gedankenvoll nach Hause,
Ihm raubt des Wissens brennende Begier
Den Schlaf, er wälzt sich glühend auf dem Lager,
Und rafft sich auf um Mitternacht. Zum Tempel
Führt unfreiwillig ihn der scheue Tritt.
Leicht ward es ihm die Mauer zu ersteigen,
Und mitten in das Innre der Rotonde
Trägt ein beherzter Sprung denWagenden.

Hier steht er nun, und grauenvoll umfängt
Den Einsamen die lebenlose Stille,
Die nur der Tritte hohler Widerhall
In den geheimen Grüften unterbricht.
Von oben durch der Kuppel Öffnung wirft
Der Mond den bleichen silberblauen Schein,
Und furchtbar wie ein gegenwärtger Gott
Erglänzt durch des Gewölbes Finsternisse
In ihrem langen Schleier die Gestalt.

Er tritt hinan mit ungewissem Schritt,
Schon will die freche Hand das Heilige berühren,
Da zuckt es heiß und kühl durch sein Gebein,
Und stößt ihn weg mit unsichtbarem Arme.
Unglücklicher, was willst du tun? So ruft
In seinem Innern eine treue Stimme.
Versuchen den Allheiligen willst du?
Kein Sterblicher, sprach des Orakels Mund,
Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.

Doch setzte nicht derselbe Mund hinzu:
Wer diesen Schleier hebt, soll Wahrheit schauen?
Sei hinter ihm, was will! Ich heb ihn auf.
(Er rufts mit lauter Stimm) Ich will sie schauen“. „Schauen!“
Gellt ihm ein langes Echo spottend nach.

Er sprichts und hat den Schleier aufgedeckt...
„Nun“, fragt ihr, „und was zeigte sich ihm hier?“
Ich weiß es nicht. Besinnungslos und bleich
So fanden ihn am andern Tag die Priester
Am Fußgestell der Isis ausgestreckt.
Was er allda gesehen und erfahren,
Hat seine Zunge nie bekannt.. Auf ewig
War seines Lebens Heiterkeit dahin,
Ihn riss ein tiefer Gram zum frühen Grabe.
„Weh dem“, dies war sein warnungsvolles Wort,
Wenn ungestüme Frager in ihn drangen,
„Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld,
Sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein.“


Der Hunnenzug
Finsterer Himmel, pfeifender Wind,
wildöde Heide, der Regen rinnt,
von fern ein Schein wie ein brennendes Dorf,
mattdüsterer Glanz auf den Lachen im Torf.

Da plötzlich ein stampfendes, dumpfes Geroll
wie drohenden Wetters steigender Groll
und lauter und lauter erdröhnt die Erde
vom stürmischen Nahn einer wilden Herde.

Ein Hunnenschwarm mit laut jauchzendem Ruf!
Dumpf donnert und poltert der Rosse Huf,
es erbebt die Heide, der Schlamm spritzt auf
an den dolchbehangenen Sattelknauf.

Ein köcherumrauschter, gewaltiger Schwarm,
hell klirren die Spangen an Sattel und Arm,
das Haupt geneigt auf die struppige Mähne,
die braune Faust an gespannter Sehne.

Durch den rauschenden Regen gellt wild ihr Schrei,
immer mehr, immer neue jagen herbei
von der Heimatlosen unzählbarer Schar,
der der Sattel Wiege und Sterbebett war.

Da endlich die letzten vom Völkerheer,
zerstampft und zertreten die Heide umher,
ein letztes Wiehern im Winde, als Spur
auf dem schwarzen Schlamme ein Riemen nur.

Finsterer Himmel, pfeifender Wind,
wildöde Heide, der Regen rinnt,
von fern ein Schein wie ein brennendes Dorf
und düsterer Glanz auf den Lachen im Torf.

Frühling

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike

Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der
Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein
Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes
Herz an dir,
Du graue
Stadt am Meer;
Der
Jugend Zauber für und für
Ruht lächeld doch auf dir, auf dir,
Du graue
Stadt am Meer.

 

Theodor Storm


 

Blaue Küste

Blaue Küste, Strand und Meer
Orangen an den Bäumen
Von einem
Urlaub in so einem Land
da kann man doch nur träumen

Der Sandstrand toll
die
Küste lang
Die
Sonne ist gepachtet
nach so einem schönen Ort
hat lange man geschmachtet

Die
Radler sausen schnell dahin
auf all den vielen Wegen
und wenn sie quälend auf dem Berg
haben sie sehr viel getreten

Die karge
Landschaft hält gefesselt
Zitronen- und Olivenhain
und neben einer Zypresse, glitzern Olivenbäume
im schönen Sonnenschein

Immer wieder stehen Mauern
in ihrer
Schönheit am Wegesrand
die dort in vielen, vielen Stunden
gemauert sind von Meisterhand

Nur die vielen runden Türme
die einst ein nutzvoller Wasserbrunnen waren
die sind zersaust von Wetter und Wind
und ihr schönes Windrad ist zerfahren

Jahrhunderte alt sind viele Bäume
die sich bei
Wärme durchgesetzt
und die durch ihre Pflege
viel Oliven haben angesetzt

Die
Landschaft die ist rau und steinig
und mühsam gibt hier die Natur
die
Früchte die so wunderschön sind
die man essen kann und die sind pur

Denk auch daran dass du hier
Gast bist
an Blaue Küste, Strand und Meer
und dank den hier lebenden Menschen
kommst du auch gerne wieder her
und denkst an eine Wiederkehr

 

© Gerhard Ledwina,

 

2007

Im Nebel

Seltsam, im

Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Hermann Hesse

 

 

Lied der Freundschaft

Der Mensch hat nichts so eigen,
So wohl steht ihm nichts an,
Als daß er Treu erzeigen
und Freundschaft halten kann;
Wann er mit seinesgleichen
Soll treten in ein Band,
Verspricht sich nicht zu weichen,
Mit Herzen, Mund und Hand.

Die Red' ist uns gegeben,
Damit wir nicht allein
Für uns nur sollen leben
Und fern von Leuten sein;
Wir sollen uns befragen
Und sehn auf guten Rat,
Das Leid einander klagen,
So uns betreten hat.

Was kann die Freude machen,
Die Einsamkeit verhehlt?
Das gibt ein doppelt Lachen,
Was Freunden wird erzählt.
Der kann sein Leid vergessen,
Der es von Herzen sagt;
Der muß sich selbst zerfressen,
Der in geheim sich nagt.

Gott stehet mir vor allen,
Die meine Seele liebt;
Dann soll mir auch gefallen,
Der mir sehr herzlich gibt;
Mit diesen Bundsgesellen
Verlach' ich Pein und Not,
Geh' auf dem Grund der Höllen
Und breche durch den Tod.

Ich hab', ich habe Herzen
So treue, wie gebührt,
Die Heuchelei und Scherzen
Nie wissentlich berührt;
Ich bin auch ihnen wieder
Von grund der Seelen hold,
Ich lieb' euch mehr, ihr Brüder,
Als aller Erden Gold.

Wissenschafft

Sprüche. Spruchgedicht von Friedrich Logau

Besser ist es betteln gehen,
Als nichts wissen, nichts verstehen.
Armen kan man Geld wol reichen,
Weißheit aber nicht deßgleichen.

Friedrich Logau
Aus der Sammlung Sinngedichte. Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte 1. Tausend. Desz 1. Tausend 5. Hundert

Gottes und deß Teuffels Bothen

Sprüche. Spruchgedicht von Friedrich Logau

Geht hin in alle Welt und lehret alle Völcker;
Geht hin in alle Welt und leeret alle Völcker.
Der Teuffel schaffet diß, Gott schaffte jenes vor;
Noch lieget Gottes Wort, deß Teuffels schwebt empor.

Friedrich Logau
Aus der Sammlung Sinngedichte. Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte 1. Tausend. Desz 1. Tausend 5. Hundert



Simon Dach

Simon Dach


 

 

Böse-from und from-böse

Sprüche. Spruchgedicht von Friedrich Logau

Wer keinem Böses nie und auch nie gutes thut,
Heist der gut-böse dann, heist der dann böse-gut?

Friedrich Logau
Aus der Sammlung Sinngedichte. Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte 1. Tausend. Desz 1. Tausend 5. Hundert

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heute waren schon 2 Besucher (2 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden